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Bei Politikern ist es üblich, eine Hundert-Tage-Bilanz aufzustellen. Eine solche wurde auch für unseren neuen Papst Franziskus am 21. Juni 2013 aufgestellt. <br /> | Bei Politikern ist es üblich, eine Hundert-Tage-Bilanz aufzustellen. Eine solche wurde auch für unseren neuen Papst Franziskus am 21. Juni 2013 aufgestellt. <br /> | ||
Die Wahl von Kardinal Jorge Mario Bergoglio aus Argentinien war für kirchliche Verhältnisse ein „Überraschungscoup“. Dies gleich in dreifacher Weise: ein Lateinamerikaner, ein Jesuit und der Name Franziskus. Nomen est Omen. Franziskus wurde seinem Namen in vielfacher Weise gerecht. Statt liturgische Korrektness zunächst ein schlichtes „Guten Abend“, ein Vater-unser-Gebet mit allen und ein Papst, der sich vom Volk segnen lässt statt umgekehrt seinen Segen zu erteilen. Einer, dem liturgischer Pomp (inklusive der berühmten roten Schuhe) eher zuwider ist. Einer, der seine Hotelrechnung selber begleicht und keinen Wert darauf legt, in apostolischen Palästen zu wohnen. Einer, der den kurzen Dienstweg wählt und selbst zum Telefon greift. Einer, der sich auf Augenhöhe begibt, der immer wieder den Kontakt zum Volk sucht. Einer, der sich demütig niederbeugt und jugendlichen Straftätern die Füße wäscht. Einer, der kein Blatt vor den Mund nimmt und sagt, was er denkt. Seine Kurzpredigten in der morgendlichen Messe mit den Angestellten in der Kapelle des Gästehauses Santa Marta sind immer wieder eine Schlagzeile wert. Beispielsweise, dass er keine „Babysitter-Kirche“ wolle. Einer, der zu dem steht, was er nicht kann und dafür andere kompetente Menschen einsetzt. <br /> | Die Wahl von Kardinal Jorge Mario Bergoglio aus Argentinien war für kirchliche Verhältnisse ein „Überraschungscoup“. Dies gleich in dreifacher Weise: ein Lateinamerikaner, ein Jesuit und der Name Franziskus. Nomen est Omen. Franziskus wurde seinem Namen in vielfacher Weise gerecht. Statt liturgische Korrektness zunächst ein schlichtes „Guten Abend“, ein Vater-unser-Gebet mit allen und ein Papst, der sich vom Volk segnen lässt statt umgekehrt seinen Segen zu erteilen. Einer, dem liturgischer Pomp (inklusive der berühmten roten Schuhe) eher zuwider ist. Einer, der seine Hotelrechnung selber begleicht und keinen Wert darauf legt, in apostolischen Palästen zu wohnen. Einer, der den kurzen Dienstweg wählt und selbst zum Telefon greift. Einer, der sich auf Augenhöhe begibt, der immer wieder den Kontakt zum Volk sucht. Einer, der sich demütig niederbeugt und jugendlichen Straftätern die Füße wäscht. Einer, der kein Blatt vor den Mund nimmt und sagt, was er denkt. Seine Kurzpredigten in der morgendlichen Messe mit den Angestellten in der Kapelle des Gästehauses Santa Marta sind immer wieder eine Schlagzeile wert. Beispielsweise, dass er keine „Babysitter-Kirche“ wolle. Einer, der zu dem steht, was er nicht kann und dafür andere kompetente Menschen einsetzt. <br /> | ||
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+ | <font color="#993300">Taten statt Traktate</font><br /> | ||
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„Wie ein Magnet zieht er die Menschen an“, so Kurienkardinal Walter Kasper, weil er auf die Menschen zugeht und den Stil im Vatikan geändert hat. Papst Franziskus ist bescheiden, einfach und klar, spontan und erfrischend, spritzig und unkonventionell. Durch seine authentische Art bewegt er die Herzen der Menschen. Die Lateinamerikaner bezeichnen den neuen Papst als eine «Enzyklika der Gesten». Er spricht mehr durch Taten als durch Traktate. <br /> | „Wie ein Magnet zieht er die Menschen an“, so Kurienkardinal Walter Kasper, weil er auf die Menschen zugeht und den Stil im Vatikan geändert hat. Papst Franziskus ist bescheiden, einfach und klar, spontan und erfrischend, spritzig und unkonventionell. Durch seine authentische Art bewegt er die Herzen der Menschen. Die Lateinamerikaner bezeichnen den neuen Papst als eine «Enzyklika der Gesten». Er spricht mehr durch Taten als durch Traktate. <br /> | ||
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- | <font color="#993300">Vergiss die Armen nicht</font><br /> | + | <font color="#993300">"Vergiss die Armen nicht!"</font> <font color="#993300">- <br /> |
+ | Eine arme Kirche und eine Kirche für die Armen</font><br /> | ||
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„Vergiß die Armen nicht“, hat ihn während des Konklaves der neben ihm sitzende brasilianische Kardinal Claudio Hummes gemahnt, als die Stimmenzahl die erforderliche Zweidrittel-Mehrheit erreicht hat. In diesem Augenblick, so der Papst, sei auch die Idee des Namens in ihm wach geworden: Franziskus, ein Mann der Demut und Einfachheit. Einer, der für die Liebe zur Schöpfung stehe, was gerade heute wichtig sei, wo die Menschen vielfach keine gute Beziehung zur Natur hätten. Franziskus stehe zudem für den Frieden. Als „Anwalt der Armen“ ist eines der großen Leitthemen des Papstes die Barmherzigkeit, die Solidarität, der Einsatz für soziale Gerechtigkeit: Mitleid mit denen zu haben, die mit dem Rücken zur Wand stehen, die ihrer Würde beraubt sind. Entsprechend fordert er seine Priester auf, sich an die Ränder der Gesellschaft zu begeben. „Ich möchte eine arme Kirche und eine Kirche für die Armen“, so Franziskus zu Beginn seiner Amtszeit. Der Name Franziskus wird zum Programm. <br /> | „Vergiß die Armen nicht“, hat ihn während des Konklaves der neben ihm sitzende brasilianische Kardinal Claudio Hummes gemahnt, als die Stimmenzahl die erforderliche Zweidrittel-Mehrheit erreicht hat. In diesem Augenblick, so der Papst, sei auch die Idee des Namens in ihm wach geworden: Franziskus, ein Mann der Demut und Einfachheit. Einer, der für die Liebe zur Schöpfung stehe, was gerade heute wichtig sei, wo die Menschen vielfach keine gute Beziehung zur Natur hätten. Franziskus stehe zudem für den Frieden. Als „Anwalt der Armen“ ist eines der großen Leitthemen des Papstes die Barmherzigkeit, die Solidarität, der Einsatz für soziale Gerechtigkeit: Mitleid mit denen zu haben, die mit dem Rücken zur Wand stehen, die ihrer Würde beraubt sind. Entsprechend fordert er seine Priester auf, sich an die Ränder der Gesellschaft zu begeben. „Ich möchte eine arme Kirche und eine Kirche für die Armen“, so Franziskus zu Beginn seiner Amtszeit. Der Name Franziskus wird zum Programm. <br /> | ||
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<font color="#993300">INFAG-Mitgliederversammlung: "Grenzen besiedeln"</font><br /> | <font color="#993300">INFAG-Mitgliederversammlung: "Grenzen besiedeln"</font><br /> | ||
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- | Bei der INFAG-Mitgliederversammlung im September 2013 in Reute haben wir Gelegenheit, uns geschwisterlich darüber auszutauschen, wie wir das Evangelium in unserer Zeit leben, wie wir unser interfranziskanisches Miteinander in den letzten drei Jahren gestaltet haben und welche Perspektiven wir trotz aller BeGrenzungen für die Zukunft sehen. Wir möchten „Grenzen besiedeln“. Dies gelingt nur, wenn wir Möglichkeiten tatsächlich wollen, wenn wir bereit sind, uns von HerausForderungen ansprechen zu lassen, um verAntwortlich das franziskanische „Aggiornamento“ zu leben. Mit den bei der letzten Mitgliederversammlung beschlossenen Leitlinien verpflichten wir uns, unsere „innerOrdentlichen“ Grenzen zu sprengen und das franziskanische Charisma auf „außerOrdentliche“ Weise mit Interessierten zu teilen und weiter zu tragen. Wir freuen uns sehr, in Papst Franziskus einen franziskanisch gesinnten Wegbegleiter zu haben. Schreiben wir mit an seiner „Enzyklika der Gesten“! <br /> | + | Bei der INFAG-Mitgliederversammlung im September 2013 in Reute haben wir Gelegenheit, uns geschwisterlich darüber auszutauschen, wie wir das Evangelium in unserer Zeit leben, wie wir unser interfranziskanisches Miteinander in den letzten drei Jahren gestaltet haben und welche Perspektiven wir trotz aller BeGrenzungen für die Zukunft sehen. Wir möchten „Grenzen besiedeln“. Dies gelingt nur, wenn wir Möglichkeiten tatsächlich wollen, wenn wir bereit sind, uns von HerausForderungen ansprechen zu lassen, um verAntwortlich das franziskanische „Aggiornamento“ zu leben. Mit den bei der letzten Mitgliederversammlung beschlossenen Leitlinien verpflichten wir uns, unsere „innerOrdentlichen“ Grenzen zu sprengen und das franziskanische Charisma auf „außerOrdentliche“ Weise mit Interessierten zu teilen und weiter zu tragen. <br /> |
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+ | Wir freuen uns sehr, in Papst Franziskus einen franziskanisch gesinnten Wegbegleiter zu haben. <br /> | ||
+ | Schreiben wir mit an seiner „Enzyklika der Gesten“! <br /> | ||
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Br. Stefan Federbusch <br /> | Br. Stefan Federbusch <br /> |