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<div class="ueberschrift_1">„Wir waren noch nie so christlich wie heute“</div> | <div class="ueberschrift_1">„Wir waren noch nie so christlich wie heute“</div> | ||
<div class="ueberschrift_5_ohne_rand">Franz von Assisi ist heute so aktuell wie selten in der 800 jährigen Geschichte des Ordens und das franziskanische Charisma alles andere als „Wellness“. Das betonten der Provinzial der Schweizer Kapuziner, Pater Ephrem Bucher, und der Fraktionsvorsitzende der Grünen im Baden-Württembergischen Landtag, Winfried Kretschmann, während einer Tagung im Kloster Reute zum Thema „800 Jahre Franziskus Regel – damals Sprengkraft, heute Wellness?“ Die Tagung zielte darauf ab, sich der franziskanischen Lebensform aus verschiedenen Blickrichtungen heraus zu nähern.</div> | <div class="ueberschrift_5_ohne_rand">Franz von Assisi ist heute so aktuell wie selten in der 800 jährigen Geschichte des Ordens und das franziskanische Charisma alles andere als „Wellness“. Das betonten der Provinzial der Schweizer Kapuziner, Pater Ephrem Bucher, und der Fraktionsvorsitzende der Grünen im Baden-Württembergischen Landtag, Winfried Kretschmann, während einer Tagung im Kloster Reute zum Thema „800 Jahre Franziskus Regel – damals Sprengkraft, heute Wellness?“ Die Tagung zielte darauf ab, sich der franziskanischen Lebensform aus verschiedenen Blickrichtungen heraus zu nähern.</div> | ||
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- | <img height="150" width="117" src="/seiten/userfiles/P_-Ephrem-Bucher.gif" class="bild_links" alt="" />Die zentrale Frage, ob es heute neben den vielen Vereinnahmungen des hl. Franziskus („Patron der Umweltschützer“) eine „vollgültige Formen des evangelischen Lebens“ in seiner Gefolgschaft gebe, beantwortete <font color="#ff6600">Pater Ephrem Bucher </font>mit Verweis auf die vielen Mitglieder der franziskanischen Frauen- und Männerorden. Allein bei den Frauen spricht man von mehreren hundert verschiedenen Kongregationen und Orden, die Zahl der Mitglieder geht in die Hunderttausende. Allerdings sei die Mitgliederzahl im Westen im Schrumpfen, was mit einem Wertewandel unserer postmodernen Zeit zusammenhänge. <br /> | + | <img height="150" width="117" alt="" class="bild_links" src="/seiten/userfiles/P_-Ephrem-Bucher.gif" />Die zentrale Frage, ob es heute neben den vielen Vereinnahmungen des hl. Franziskus („Patron der Umweltschützer“) eine „vollgültige Formen des evangelischen Lebens“ in seiner Gefolgschaft gebe, beantwortete <font color="#ff6600">Pater Ephrem Bucher </font>mit Verweis auf die vielen Mitglieder der franziskanischen Frauen- und Männerorden. Allein bei den Frauen spricht man von mehreren hundert verschiedenen Kongregationen und Orden, die Zahl der Mitglieder geht in die Hunderttausende. Allerdings sei die Mitgliederzahl im Westen im Schrumpfen, was mit einem Wertewandel unserer postmodernen Zeit zusammenhänge. <br /> |
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So leben wir, wie Pater Ephrem ausführte, in einer Informationsgesellschaft, die oft die Wahrheitsprüfung verhindere. Wir bewegen uns in einer behaglichen „Teekränzchen-Atmosphäre“, die mehr vom Hören-Sagen lebt als von einem authentischen Erleben. <br /> | So leben wir, wie Pater Ephrem ausführte, in einer Informationsgesellschaft, die oft die Wahrheitsprüfung verhindere. Wir bewegen uns in einer behaglichen „Teekränzchen-Atmosphäre“, die mehr vom Hören-Sagen lebt als von einem authentischen Erleben. <br /> | ||
Der seit 2001 dem Kapuzinerorden in der Schweiz vorstehende Philosoph plädierte für mehr Analyse und gründlichere Reflexion. Dabei dürfe man die zwiespältigen Phänomene unserer Zeit nicht ignorieren, im Gegenteil: man muss sich ihnen mutig und offen stellen. „Gerade der postmoderne Westen hat unsere franziskanische Bewegung nötig.“ Die Gesellschaft verlange geradezu von der franziskanischen Familie, dass sie eine Alternative praktiziert zum gängigen Alltag. Und wenn dies glaubwürdig, echt und konsequent geschieht, habe das franziskanische Charisma auch heute noch „Sprengkraft“. <br /> | Der seit 2001 dem Kapuzinerorden in der Schweiz vorstehende Philosoph plädierte für mehr Analyse und gründlichere Reflexion. Dabei dürfe man die zwiespältigen Phänomene unserer Zeit nicht ignorieren, im Gegenteil: man muss sich ihnen mutig und offen stellen. „Gerade der postmoderne Westen hat unsere franziskanische Bewegung nötig.“ Die Gesellschaft verlange geradezu von der franziskanischen Familie, dass sie eine Alternative praktiziert zum gängigen Alltag. Und wenn dies glaubwürdig, echt und konsequent geschieht, habe das franziskanische Charisma auch heute noch „Sprengkraft“. <br /> | ||
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- | <img height="113" width="150" src="/seiten/userfiles/Winfried-Kretschmann.gif" class="bild_links" alt="" />Für <font color="#ff6600">Winfried Kretschmann</font>, der auch Mitglied im Zentralkomitee der deutschen Katholiken ist, begegnet uns die Botschaft des Evangeliums heute vielfach im säkularen Gewand, wenn wir etwa an den „Dreiklang“ Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung denken. Ohne stets religiöses Vokabular im Munde zu führen, gebe es doch zahlreiche Hinweise, wie in unserer säkularen Gesellschaft franziskanische Werte gleichsam als Fermente der christlichen Botschaft enthalten sind. So sei unser Land von einem parteiübergreifenden „Gesinnungspazifismus“ geprägt, der nach wie vor am Wachsen sei. Der unveränderbare Artikel 1 des Grundgesetzes, der auf die Menschenwürde als unumstößliches Fundament des gesamten gesellschaftlichen Zusammenlebens verweist, ist engstens verwoben mit dem christlichen Menschenbild. <br /> | + | <img height="113" width="150" alt="" class="bild_links" src="/seiten/userfiles/Winfried-Kretschmann.gif" />Für <font color="#ff6600">Winfried Kretschmann</font>, der auch Mitglied im Zentralkomitee der deutschen Katholiken ist, begegnet uns die Botschaft des Evangeliums heute vielfach im säkularen Gewand, wenn wir etwa an den „Dreiklang“ Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung denken. Ohne stets religiöses Vokabular im Munde zu führen, gebe es doch zahlreiche Hinweise, wie in unserer säkularen Gesellschaft franziskanische Werte gleichsam als Fermente der christlichen Botschaft enthalten sind. So sei unser Land von einem parteiübergreifenden „Gesinnungspazifismus“ geprägt, der nach wie vor am Wachsen sei. Der unveränderbare Artikel 1 des Grundgesetzes, der auf die Menschenwürde als unumstößliches Fundament des gesamten gesellschaftlichen Zusammenlebens verweist, ist engstens verwoben mit dem christlichen Menschenbild. <br /> |
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Der biblische Auftrag der Bewahrung der Schöpfung sei ein fester Bestandteil des gesellschaftlichen „common sense“ geworden. „Wir waren noch nie so christlich wie heute“, resümiert Kretschmann und ermutigt dazu, den „Sauerteig“ der frohen Botschaft des Evangeliums in den verschiedenen säkularen Verkleidungen sehen zu lernen statt über das Verdunsten des Christentums zu jammern. Gleichwohl gelte es, durch die vielfältigen Formen des Lebens das „Fenster der Transzendenz“ im Blick zu behalten. Denn wo die Quelle des Lichts aus den Augen verloren werde, bestehe die Gefahr spiritueller Auszehrung und religiöser Heimatlosigkeit.<br /> | Der biblische Auftrag der Bewahrung der Schöpfung sei ein fester Bestandteil des gesellschaftlichen „common sense“ geworden. „Wir waren noch nie so christlich wie heute“, resümiert Kretschmann und ermutigt dazu, den „Sauerteig“ der frohen Botschaft des Evangeliums in den verschiedenen säkularen Verkleidungen sehen zu lernen statt über das Verdunsten des Christentums zu jammern. Gleichwohl gelte es, durch die vielfältigen Formen des Lebens das „Fenster der Transzendenz“ im Blick zu behalten. Denn wo die Quelle des Lichts aus den Augen verloren werde, bestehe die Gefahr spiritueller Auszehrung und religiöser Heimatlosigkeit.<br /> | ||
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